Das JBG in Madrid

Allgemein

Seit nun bereits gut sechs Jahren bietet das Hoyaer Johann-Beckmann-Gymnasium neben Latein und Französisch auch Spanisch als zweite Fremdsprache an, zunächst mit einer Lerngruppe pro Schuljahr und seit zwei Jahren mit zwei Lerngruppen pro Klassenstufe. Eine Austauschreise stand daher bereits seit einigen Jahren ganz oben auf der Wunschliste der Schülerinnen und Schüler und der Spanischlehrenden der Schule. Nun endlich hat es nach Jahren der Pandemie geklappt, das JBG freut sich über eine Schulpartnerschaft mit dem spanischen Colegio Hipatia FUHEM in Rivas-Madrid. Nina Kleuker, Koordinatorin und Spanischlehrerin am JBG, hebt hervor: „Für uns ist diese Schulpartnerschaft und der dazugehörende Austausch wie ein 6er im Lotto. Vom ersten Telefonat an spürten wir Lehrkräfte eine gegenseitige Sympathie, eine sehr ähnliche Sicht auf Schule und Lernen – und nun ist es so weit, wir können nach Madrid reisen.“ 37 Schülerinnen und Schüler des Hoyaer Gymnasiums flogen im Oktober mit den begleitenden Lehrkräften für 9 Tage nach Rivas, ein Vorort von Madrid mit rund 100.000 Einwohnern. Dort lebten sie in Gastfamilien, mit denen sie bei bestem Sommerwetter viel Zeit verbrachten, und bekamen dadurch einen ersten Einblick in das spanische Schul- und Alltagsleben. „Die tollste Erfahrung war, die anderen Familienrituale kennenzulernen – andere Gerichte zum Essen, die Aktivitäten nach der Schule und auch die späteren Schlafenszeiten,“ hebt Sophie Asendorf (Jg. 10) nach der Reise hervor. Jarin Knake (Jg. 9) schließt sich an: „Die tollste Erfahrung war, in einer anderen Familie, in einem anderen Land zu sein. Ohne Eltern und Freunde, ganz auf mich allein gestellt. Ich hab’s geschafft! Das Überraschendste war, wie nett, gastfreundlich und lustig die Familie war. Sie haben mich von Anfang an in ihren Alltag mit aufgenommen.“ Besonders positiv fiel den deutschen Jugendlichen auch die Offenheit ihrer spanischen Mitschülerinnen und Mitschüler auf. „Als wir am ersten Tag in die Schule kamen, sprachen mich gleich viele Schüler direkt an. Sie fragten, woher ich komme, warum ich in Spanien sei…, das war definitiv anders als in Deutschland“, unterstreicht Hao Dang (Jg. 9). Und auch Friedrich Stegemann (Jg. 9) sagt: „Besonders überrascht hat mich das positive und freundschaftliche Verhältnis zwischen den Schülerinnen und Schülern und ihren Lehrkräften. Außerdem war unsere Austauschfamilie unglaublich gastfreundlich und hilfsbereit.“ Ines Döker, Fachobfrau Spanisch am JBG und ebenfalls Mitreisende, kann die Aussagen der deutschen Jugendlichen nur bekräftigen: „Mich hat die überwältigende Herzlichkeit der spanischen Familien unseren Schülerinnen und Schülern gegenüber begeistert!“

Doch nicht nur das Familien- und Schulleben standen im Mittelpunkt dieser Reise, sondern auch gemeinsame Ausflüge und Besichtigungen: Stadtrundfahrt in Madrid, ein Besuch des Estadio Bernabeu – Stadion von Real Madrid – und des Museums Reina Sofía und ein Ausflug in die historisch bedeutsame Stadt Toledo kamen bei Schülerinnen und Schülern, aber auch bei den deutschen Lehrkräften sehr gut an. „Besonders gefallen hat uns der Ausflug nach Toledo, die Aussicht auf die Stadt werden wir nie vergessen“, da sind sich Rica Gundersdorff (Jg. 9) und Sophie Asendorf (Jg. 10) einig.

Mikael Dzietko (Jg. 10) ergänzt, dass die Reise nach Spanien auch hinsichtlich der Beziehungen der deutschen Schülerinnen und Schüler, die aus allen Klassen der Jahrgänge 9 und 10 des JBG kommen, ein Gewinn war: „Wir haben als Gruppe unheimlich gut zusammengepasst und hatten auch nach der Schule zusammen mit den Spanierinnen und Spaniern viel Spaß!“

Die spanischen und deutschen Lehrkräfte sind sich einig – alle Beteiligten haben viele positive Erfahrungen sammeln können. „Von der am Anfang unvermeidlichen Schüchternheit zwischen den Austauschschülern beider Länder, bis zu Tränen und langen Umarmungen am Flughafen zum Abschied – wir haben so viel voneinander gelernt und profitiert,“ unterstreicht Lucía Rutz, die hauptverantwortliche spanische Lehrerin des Austauschs. „Die vielen Stunden der Organisation lohnen sich auf jeden Fall!“ Und auch Sebastian Peter, begleitende Lehrkraft des JBG, schließt daran an: „Für mich persönlich sind wir als Gruppe noch enger zusammengerückt und die Reise hat mir immer wieder verdeutlicht, welche Erfahrungen – unabhängig davon, ob positiv oder negativ – ein Kind gerade in diesem Alter mit solch einem Austausch erleben darf. Jeder Einzelne ist damit ein Stück weit über sich selbst hinausgewachsen und hat in den Tagen mehr fürs Leben gelernt, als das der Unterricht zu leisten im Stande wäre.“

„Und jetzt freuen wir uns auf den Besuch der Spanierinnen und Spanier in Hoya im kommenden April, um ihnen u.a. das Leben auf dem Land näher zu bringen und etwas von der empfangenen Gastfreundschaft zurückzugeben“, betont Deborah Mann, Spanischlehrerin am JBG.