Politik-Wirtschaft

Das Fach Politik-Wirtschaft

Das Unterrichtsfach Politik-Wirtschaft beginnt im 8. Schuljahrgang. Ziel politischer Bildung ist der mündige Bürger bzw. die mündige Bürgerin. Im schulischen Alltag sollen die Schülerinnen und Schüler deshalb schrittweise aufbauend eine Vorstellung von der komplexen Wirklichkeit und den prägenden Elementen von Politik erhalten. Neben der Vermittlung von Fähigkeiten und Instrumenten zur selbstständigen Analyse und Beurteilung politischer Sachverhalte soll der Unterricht ihr Interesse an Politik wecken und sie zudem zur aktiven Beteiligung ermuntern. Des Weiteren sollen sich die Schülerinnen und Schüler mit den demokratischen Grundwerten identifizieren. Zusätzlich werden wirtschaftliche Aspekte thematisiert, um den Anforderungen einer zunehmend vernetzten und globalisierten Welt gerecht zu werden und somit die Wechselwirkungen von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft aufzuzeigen. Die Zusammenhänge von Politik und Wirtschaft sind in den letzten Jahren auch in den Alltagserfahrungen der Menschen so offenkundig geworden, dass viele Vorgänge auf politischer und gesellschaftlicher Ebene ohne grundlegende ökonomische Kenntnisse nicht mehr leicht zu durchschauen sind.

Gemäß dem Leitbild unserer demokratischen Kultur und des demokratischen Systems gehören Konflikt und Konsens zu den entscheidenden Funktionsbedingungen demokratisch-politischer Auseinandersetzungen, da Demokratie mündige, informierte und sozial handelnde Bürgerinnen und Bürger benötigt. Aufgabe ist es deshalb auch, auf eine verantwortliche und kritische Mitwirkung in Staat, Gesellschaft und Wirtschaft vorzubereiten mit dem Ziel, die Schülerinnen und Schüler zu demokratischen Verhaltensweisen anzuregen und zum Handeln im Sinne politischer und gesellschaftlicher Einflussnahme zu befähigen. Zudem führt politische Bildung zur Akzeptanz demokratischer Grundwerte, zur Toleranz, zum Einsatz für Menschenwürde und Menschenrechte und zur Gleichberechtigung von Mann und Frau.

Darüber hinaus stellt die immer stärker werdende Bedeutung der medialen Vermittlung von Politik einen wesentlichen Bestandteil der Unterrichtsarbeit dar. Es ist daher unverzichtbar, die Schülerinnen und Schüler zur regelmäßigen Zeitungslektüre und zur Nutzung anderer Medien und Informationsquellen anzuleiten. Ziel ist ein eigenverantwortlicher, selbstgesteuerter und kritischer Umgang mit Informationsangeboten aller Art.

Politikunterricht in JG 8

Politikunterricht in JG 9-10

Politikunterricht in der E-Phase

Politikunterricht in der Q1 und Q2

Berufsorientierung

Juniorwahlen 2021

Ausgehend von der Perspektive der Lernenden, wird im 8. Schuljahr zunächst erschlossen, was unter Politik verstanden wird. Von der Wahl der Klassensprecher*in bis zum beispielhaften Streit über den Bau eines kommunalen Schwimmbads, werden unterschiedliche politische Beteiligungsmöglichkeiten vermittelt. Dabei können die Schüler*innen, beispielsweise beim Simulieren einer Ratssitzung, selbst erleben und erfahren, wie die unterschiedlichen Entscheidungsprozesse ablaufen. Auch der verantwortungsvolle Umgang mit Geld, die Wirkung von Werbung, die Entstehung von Preisen am Markt und der Umgang mit ökonomischen Fachbegriffen und Modellen, werden alltagsnah erlernt.

Im 9. Schuljahrgang arbeiten die Schülerinnen und Schüler zunächst am Fundament des deutschen Grundgesetzes: den Verfassungsprinzipien. So wird die Grundlage unserer demokratischen Grundordnung erschlossen. Weiter wird der politische Willensbildungs- und Entscheidungsprozess auf Bundesebene fokussiert. Hier werden in Rollenspielen (Koloniespiel) Verfassungsgrundlagen, Staats- und Herrschaftsformen entdeckt und demokratisch legitimiert sowie über realpolitische Quellen politische Partizipation und die Mediendemokratie erschlossen. Außerdem wird anhand von Problemstudien der politische Entscheidungsprozess mit der Regierung und Opposition sowie der Gesetzesentstehung entdeckt.
Im 10 Schuljahrgang rückt zunächst die Teildomäne Wirtschaft zurück in den Fokus, in dem über Organisation und Leitung, Arbeitsbeziehungen und Konflikte in Betrieben sowie insbesondere der Arbeit und Arbeitswelt im Wandel, die Welt der Wirtschaftsunternehmen erschlossen wird. Anschließend wird über die Wirtschaftsordnung der Sozialen Marktwirtschaft, ihren Grundlagen und Herausforderungen, auf die Verfassungsprinzipien des Grundgesetzes aufgebaut. Schließlich wird das große Thema der Europäischen Union zentriert, wobei über Fallstudien das Zusammenspiel der Institutionen, die Integration Europas sowie wirtschaftliche und internationale Herausforderungen der EU fokussiert und diskutiert werden.

(11.Klasse)

Den übergeordnete Schwerpunkt des 11. Schuljahres bildet das Thema Globalisierung.
Zu Beginn des Schuljahres befassen sich die Schülerinnen und Schüler mit Veränderungserscheinungen der Arbeitswelt und deren Zusammenhang mit einer stetig zunehmend vernetzen Weltwirtschaft. Hierbei wird der Wandel der Beschäftigungs- und Produktionsstruktur in der Vergangenheit thematisiert und derzeitige Entwicklungen und Herausforderungen der Beschäftigungspolitik analysiert. Ausgehend davon werden die Chancen und Risiken der Internationalisierung von Unternehmen erschlossen. Im Anschluss daran liegt der Fokus beim Thema Welthandel, dessen Ursachen, Entwicklungstendenzen, Gestaltung und Konflikte thematisiert werden.
Aufgrund des besonderen Fokus‘ der Einführungsphase auf das Thema Berufsorientierung wird im Zuge dieser Einheiten ermöglicht, viele dieser Themen auf die eigenen Zukunftsperspektiven zu übertragen bzw. hinsichtlich dieser zu analysieren.
Das abschließende Thema des Schuljahres bildet die UNO. Die Wirksamkeit der Organisation wird in Hinblick auf weltweite humanitäre Hilfe und Entwicklung überprüft.

12. und 13. Klasse

In der Oberstufe wird das Fach Politik/Wirtschaft in zwei verschiedenen Formen unterrichtet, wobei jeder Schüler in der gymnasialen Oberstufe das Fach mindestens zwei Semester lang absolvieren muss. Grundsätzlich unterscheidet man – wie in anderen Fächern auch – zwischen einem grundlegenden und einem erhöhten Niveau, wobei sich das erhöhte Niveau zwar auch – aber eben nicht nur – durch quantitative, sondern vor allem durch qualitative Merkmale vom grundlegenden unterscheidet. Schüler, die dieses Fach nur in einem der beiden Q-Phasen-Jahre besuchen (sog. „Abdecker“), werden thematisch gemäß der jeweiligen Jahrgangsstufe unterrichtet, erhalten also keine gesonderten Inhalte, so wie dies noch zu Zeiten von G8 der Fall war.
Thematisch liegt der Schwerpunkt der ungeraden Semester (1. & 3.) auf politischen Themen, während er in den geraden Semestern (2. & 4.) eher auf wirtschaftlichen liegt. Der 12. Jahrgang beschäftigt sich mit diesen Bereichen auf nationaler Ebene, während der 13. Jahrgang das internationale Geschehen fokussiert.
Das erste Semester widmet sich – beginnend mit den theoretischen Grundvoraussetzungen der Demokratie – dem politischen System der BRD. Hierbei stehen vor allem Verbände, Parteien, Medien, die Partizipation der Bürger sowie die Verfassungsorgane des Bundes im Mittelpunkt.
Das zweite Semester beginnt mit der Erarbeitung unterschiedlicher Wirtschaftsordnungen, thematisiert darüber hinaus aber auch wirtschaftspolitische Ziele und Konzepte. Im Mittelpunkt hierbei stehen vor allem die Ziele des Stabilitäts- und Wachstumsgesetzes.
Das dritte Semester lässt sich plakativ mit dem Begriffspaar „Krieg und Frieden“ beschreiben. Unterschiedliche Ursachen für Konflikte und Kriege werden hierbei analysiert, wobei auch Wege und Möglichkeiten der Einzelstaaten und des Staatensystems, diese beizulegen, Thematisierung finden.
Auch das vierte Semester lässt sich in einem Begriff zusammenfassen: „Globalisierung“. Neben der Erarbeitung verschiedener Theorien zum Außenhandel und der Analyse diverser Tendenzen der Globalisierung stehen hier vor allem die Institutionen der wirtschaftlichen Zusammenarbeit (u.a. WTO, G7, G20) sowie die Gewinner und Verlierer des Globalisierungsprozesses im Vordergrund.

Der schulgesetzliche Auftrag der Gymnasien in Niedersachsen sieht vor, Schülerinnen und Schüler zu befähigen, eine begründete Berufs- und/oder Studienwahl zu treffen. Auch wenn dies eine gesamtschulische Aufgabe ist, werden dennoch viele der am Johann-Beckmann-Gymnasium angebotene Maßnahmen über das Fach Politik-Wirtschaft gesteuert und im späteren Verlauf reflektiert. Dazu zählen insbesondere folgende Angebote:
• Zukunftstage für Jungen und Mädchen (5. – 10. Jahrgang)
• Kompetenzfeststellungsverfahren (8. & 11. Jahrgang)
• Schülerbetriebspraktikum mit Projektphase (11. Jahrgang)
• Schülerfirma / Schülerlabor (im Aufbau)
• Angebote des Berufsinformationszentrums (9. – 13. Jahrgang)
• Berufsberatung durch die Bundesagentur für Arbeit (10. – 13. Jahrgang)
• Betriebserkundungen (10. Jahrgang)
• Berufsausbildungsmesse „Nibit“ (9. – 10. Jahrgang)
• Berufsausbildungsmesse „Lebe deine Ausbildung“ (11. Jahrgang)
• Hochschulinformationstage (12. – 13. Jahrgang)
• Besuch einer Universitätsbibliothek (12. – 13. Jahrgang)
• Ideen-Expo (8. – 9. Jahrgang)
• Bewerbungstraining (10. – 11. Jahrgang)
• jump-jobbörse (10. – 11. Jahrgang)
• sonstige unregelmäßig stattfindende Angebote nach individueller Auswahl

Juniorwahl zur Bundestagswahl 2021 am JBG
In der Woche vom 20.09. bis 24.09.21 wurde am JBG die Juniorwahl 2021 durchgeführt. Dabei handelt es sich um eine realitätsnahe Simulation der Bundestagswahl, um auch die (noch) nicht wahlberechtigten Schülerinnen und Schule an politischen Prozessen teilhaben zu lassen und sie auf ihre spätere Rolle als mündige Staatsbürgerinnen und Staatsbürger vorzubereiten.
Die Auswertung der Juniorwahl, an der die Jahrgänge 8 bis einschließlich E-Phase teilgenommen haben, ergab folgendes Ergebnis:
GRÜNE: 19,1%
SPD: 17,6%
CDU: 13,0%
FDP: 11,5%
AFD: 9,2%
LINKE: 7,6%
SONSTIGE: 17,6%
UNGÜLTIGE STIMMEN: 4,4%
Die Wahlbeteiligung fiel mit einem Anteil von etwa 34% leider verhältnismäßig gering aus.